Presse

Pressemitteilung 18.05.2014

Kundgebung gegen den Geschichtsrevisionismus der

Landsmannschaft Ostpreußen in Kassel

 Am Sonntagmorgen den 18. Mai 2014 veranstalte das Bündnis gegen Rechts Kassel eine Kundgebung unter dem Motto “Kassel bleibt vielfältig – keine Chance für Rechtsaußen” vor den Kasseler Messehallen. Anlass war das diesjährige “Deutschlandtreffen” der Landsmannschaft Ostpreußen. Bei bestem Wetter protestierten die ca. 50 Teilnehmer*innen gegen den Geschichtsrevisionismus desVertriebenenverbandes und seine Verbindungen in die rechtsradikale Szene.

 Zur Teilnahme an der Kundgebung hatten Gewerkschaften, Initiativen und antifaschistische Gruppen aus Kassel aufgerufen. Die Kritik der Kundgebungrichtete sich gegen das erklärte Ziel der im Bund der Vertriebenen (BDV) organisierten Landsmannschaft, Ostpreußen als Teil des historischen Deutschlands im Bewusstsein des„deutschen Volkes“ zu verankern. In diversen Redebeiträgen wurde hervorgehoben, dass insbesondere die Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten sich in erster Linie als die vergessenen Opfer des Zweiten Weltkrieges darstellen. Gleichzeitig werden der geschichtliche Kontext des Zweiten Weltkriegs und der Shoah verdreht oder ausgeblendet.

 Viele der Kundgebungsteilnehmer*innen wurden von den BesucherInnen des Deutschlandtreffens beleidigt, rassistisch angefeindet und mitunter sogar handgreiflich angegangen. Trotz der mehrheitlich aufgebrachten Stimmung auf Seiten der Ostpreußen, wurden auch vereinzelt angeregte Diskussionen geführt.

 Die anwesende Polizei fiel durch unverhältnismäßig repressive Maßnahmen auf. So wurden ohne rechtliche Grundlage permanent Foto- und Videoaufnahmen von Kundgebungsteilnehmer*innen angefertigt. Desweiteren wurde zwischenzeitlich eine Person in Gewahrsam genommen, was die Polizei selbst im Nachhinein nicht begründen konnte und die Person wieder laufen ließ.

 Neben vereinzelten Neonazis – u.a. aus Nordhessen – war auch der Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Partei Pro-Deutschland und ehemalige DVU-Aktivist Lars Seidensticker anwesend und verteilte Flugblätter vor den Toren der Messehallen.

 Eine umfangreichere Auswertung der Ereignisse folgt im Laufe der nächsten Tage und wird dann auf ostpreuszen.noblogs.org veröffentlicht.

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Pressemitteilung 05.05.2014

Protest gegen das “Deutschlandtreffen” der Landsmannschaft Ostpreußen

Gegen den Geschichtsrevisionismus der Landsmannschaft Ostpreußen formiert sich Widerstand. Das Bündnis gegen Rechts Kassel ruft zu einer Kundgebung vor den Messehallen auf.

Am 17. und 18. Mai findet auf dem Kasseler Messegelände unter dem Motto „Ostpreußen hat Zukunft“ das „Deutschlandtreffen der Ostpreußen“ mit eigener „Großkundgebung“ in der Rothenbach-Halle statt. Das Bündnis gegen Rechts Kassel kritisiert an der Landsmannschaft ihre geschichtsrevisionistische Einstellung und ihre Verbindungen in die Nazi-Szene.

Deshalb hat das Bündnis – bestehend aus Gewerkschaften, Parteien, Initiativen und anderen antifaschistischen Gruppen und Einzel-personen– für Sonntag den 18. Mai ab 9 Uhr eine Kundgebung vor der Messehalle angemeldet.

Im Vorfeld lädt das Bündnis gegen Rechts Kassel zu einer Informations- und Mobilisierungsveranstaltung am 15. Mai um 19 Uhr in den DGB-Jugenclub (Spohrstr. 6-8).Dort wird es die Möglichkeit geben, sich über die geplante Kundgebung und deren Hintergrund zu informieren. Mehr Informationen zum Thema Deutschlandtreffen” der Landsmannschaft Ostpreußen und sowohl den Aufruf des Bündnis gegen Rechts als auch der antifaschistischen Gruppe TASK finden Sie unter ostpreuszen.noblogs.org.